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Montag, 12. September 2011

Wechselhaft

Wechselhaft ist wahrscheinlich am ehesten das Adjektiv, was meinen Zustand zur Zeit beschreibt. Im Allgemeinen geht es gut, aber die Einbrüche, die Löcher kommen plötzlich und unerwartet und meist ist ein Ausweichen dann nicht möglich. Die Augen werden feucht, kurz weggucken, tief durchatmen oder eben mal aus dem Zimmer gehen. Zugegeben passiert das noch recht selten (erstaunlich eigentlich), aber doch merklich häufiger als noch letzte Woche.

Gerade haben wir gemeinsam seine Kiste ins Auto geladen. Komisches Gefühl, so als würde ich meinem  Elend auch noch Beihilfe leisten. Hat eigentlich schon mal jemand von Seiten der Bundeswehr an Einsatzmedaillen für Angehörige gedacht? Für das Mit- und Ertragen? Interessanter Gedanke...

Am schlimmsten ist es kurz vor dem Einschlafen, wenn der Lärm der Kinder und des Alltags langsam leiser wird und ich mit meinen Gedanken allein bin. Dann kommt die Angst vor der Trennung und dem Alleinsein, dann kommen die Tränen. Diese zurückzuhalten, um meinen Soldaten nicht zu sehr zu belasten, ist furchtbar und fällt zunehmend schwer. Wie ein großer Felsbrocken auf meiner Brust oder ein Korsett, viel zu eng, sodass das Atmen schwer fällt.

Dennoch liegt meine Quote weiter bei 8:2, wobei aber die oben erwähnten Löcher deutlich tiefer werden.

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