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Mittwoch, 21. September 2011

Papa wieder holen

Es gibt so Momente in denen der Verdrängungsmodus ganz unerwartet ausfällt. 
Wenn der Jüngste im Garten zu rennen beginnt und "Papa, Papa, Papa" ruft, weil der Nachbar mit einem (unserem sehr ähnlichen) Rasenmäher auftaucht. Durchatmen.
Wenn der Große morgens, in einer Klappkiste sitzend, Auto fahren spielt und sagt: "Ich fahr jetzt zur Bundeswehr hin und hol Papa wieder." Tief durchatmen.

Seit dem Abschied am Flughafen sitzt in jedem Flieger, den wir sehen Papa und immer wieder wird gefragt: "Wo ist Papa?"

Wird das so weitergehen? 
Oder werden die Kleinen irgendwann aufgeben zu fragen? 
Ihn nicht mehr vermissen? 
Sich damit abfinden, dass er nicht da ist? 

Ich finde gerade irgendwie alle Möglichkeiten traurig.

Aber sie werden sicher ihren Weg finden damit umzugehen...hoffe ich.

Ansonsten ist auch dieser Tag recht unspektakulär vorübergezogen. 
Zur Zeit genieße ich es - sofern der Verdrängungsmodus eingeschaltet ist - tatsächlich noch in Ruhe auf dem Sofa zu sitzen, mir das Fernsehprogramm allein auszusuchen und hier bis spät in die Nacht Unruhe verbreiten zu können.
Aber er ist ja auch erst 2 Tage weg...

Montag, 19. September 2011

Und...


nun sitze ich hier allein. Die Kinder im Bett. Immer wieder die Frage "Wo ist Papa?" beantwortet und dabei versucht, selbst nicht daran zu denken.
Fast geschafft. Der Tag. Der Abschiedstag.

Gemeinsam durch die Nacht gefahren, am Flughafen geparkt, gewartet zwischen so vielen anderen Soldaten, die ebenfalls gehen und jemanden zurück lassen, der auf sie wartet.
Trotzdem sah ich irgendwie nur zu - es kam immer noch nicht bei mir an.
Erst die Durchsagen in der Halle holten mich in die Realität  "Es geht jetzt los. Er ist gleich weg."
Wir machten es kurz, gingen raus.
Er verabschiedete sich von den Kinder. Ich konnte kaum hinsehen, es tat weh das zu sehen.
Umarmung. Kuss. Weg.
Nicht umdrehen. Nicht hier weinen. Tief durchatmen.
Zum Auto gehen. Kinder einpacken.
Dann ging nichts mehr.

Die Fahrt tat gut. Niemand kümmert sich um eine heulende Frau im Auto. Die Kinder schliefen und ein paar hundert Kilometer reichten, um mich wieder einigermaßen in den Griff zu bekommen.

Komisches Gefühl nach Hause zu kommen.
Es tut fast weh, dass alles wie immer ist, dass nicht alles anders ist, weil er nicht da ist.
Er fehlt, aber das Haus nimmt keine Notiz davon. Der Garten ist wie immer. Sein Auto steht wie immer auf dem Hof. Alles wie gestern, als er noch hier war.


Nun

ist er weg.


Freitag, 9. September 2011

Ungemütlich

Nun wird es doch ungemütlich. Mit dumpfem Gefühl im Magen wate ich durch Watte und möchte mich eigentlich nur verkriechen. Vielleicht ist es jetzt tatsächlich bei mir angekommen, verdrängen funktioniert nicht mehr.

Termine machen beim Kindergarten: Laternelaufen, Nikolaus, Weihnachten - Allein, ohne ihn.
Eine liebe Ansage von einer Freundin: "Ich bin für dich da." - Er wird nicht hier sein, allein.

Nach zwei Tagen des Überlegens, wie die Fahrt zum Flugplatz zu organisieren sei, hat es dann wohl endgültig "klick" gemacht. Ich bring ihn hin, ich werde mit ihm warten, wir werden uns verabschieden und dann... allein.
Die Fahrt nach Hause schaffen. Wahrscheinlich allein, ohne Kinder. Besser, aber andererseits wünsche ich mir fast sie dabei zu haben, weil es mir dann besser gelingt, mich zusammen zu reißen.

Im Moment macht mir alles langsam Angst und ich wünschte, ich könnte davonlaufen. Aber ich versuche mich zusammen zu reißen, weil ich weiß, dass es niemandem hilft, wenn ich jetzt im Elend bade.
Jeden Augenblick genießen...
Nicht so einfach, im Moment.

Mittwoch, 7. September 2011

Planung

steht. Flugplatz, Datum, Uhrzeit. Kurzes Durchatmen jedes Mal, wenn wieder ein Fakt hinzukommt: 10.00 Uhr, da und da? Kein Problem, alles klar... aber es macht alles noch konkreter. Kein Traum, keine Änderung, kein Aufschub. Nein, es geht los. Kurze Beklemmung, einmal tief durchatmen, weiter machen.