Knapp eine Woche ist seit der Rückkehr aus dem Einsatz vergangen. Für mich Zeit noch einmal zurückzublicken für eine Art Nachlesen, um zu versuchen mit diesem Einsatz abzuschließen.
Hier schon mal ein paar Dinge, die mir wichtig erschienen:
Der Abschied war am schlimmsten, aber ich würde ihn immer wieder zum Flughafen bringen.
Zwei Monate hat es gedauert, bis ich mich ganz gut allein eingelebt hatte.
Kranke Kinder haben mich jeweils um diese 2 Monate zurück geworfen.
Abendessen allein war anfangs ganz schwierig.
Weihnachten allein war zu ertragen, allein Geburtstag feiern nur schwer.
Ich war die ganze Zeit dünnhäutig und unglaublich nah am Wasser gebaut.
Ich fühlte mich überfordert mit der Verantwortung für Haus, Hof, Kinder und Katzen.
Nichts von meiner To-Do-Liste habe ich erledigt.
Ich hatte zu wenig Zeit für mich.
Das Forum "Frau zu Frau" hat mir unglaublich geholfen.
Das Bloggen und die vielen, unglaublich lieben, mutmachenden Kommentare zu meinen Posts haben mich hochgehalten.
Die Familienbetreuung meines Lieblingsstandortes und die Rüstzeit waren richtig gut.
Es hilft, wenn man merkt, dass man nicht allein ist.
Nicht-Soldaten-Angehörige können die Gefühle in und um einen Einsatz nur schwer oder gar nicht nachvollziehen.
Dennoch hat mir eine unglaublich liebe Freundin und Nicht-Soldaten-Frau den Einsatz über beigestanden, als wäre sie ebenfalls betroffen.
Das Skypen mit meinem Soldaten hat mir die Zeit des Einsatzes sehr erleichtert.
Jeden Brief, jede Karte, jedes Paket habe ich mit Freudentränen begrüßt.
Ich wünschte, mein Soldat würde mit mir mehr über die Einsätze reden, besonders vorher und danach. Aber ich glaube, das machen die wenigsten Soldaten, oder?
Mir fehlt ein abschließender, persönlicher Austausch mit anderen betroffenen Angehörigen, um diesen Einsatz für mich abschließen zu können und Kraft für den nächsten zu schöpfen. Meiner Meinung nach wäre es im Sinne der Fürsorge wichtig, solche Seminare von Seiten der Bundeswehr für Angehörige anzubieten.
Aber unverheiratete oder geschiedene Soldaten sind ja für den Arbeitgeber viel praktischer, weil zeit- und örtlich ungebunden, flexibel und einsatzwillig, oder?
Gut, wollen wir mal nicht zu ketzerisch sein.
Er ist zurück und das ist wunderbar.
Aber der nächste Einsatz kommt bestimmt.