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Dienstag, 14. Februar 2012

Weiter

gehts, der Alltag hat uns wieder. Der "Kuschelurlaub" nach dem Einsatz ist vorbei. Wir haben es geschafft einen (!) kinderlosen Abend zusammen zu verbringen. Ich bin ziemlich zerknirscht und traurig, dass wir so wenig Zeit für einander hatten. Die Kinder waren wieder krank und seit ein paar Tagen auch ich. Dementsprechend ist die Laune.
Der Einsatz erscheint mir schon jetzt weit weg, andererseits habe ich das Gefühl, da sei zu viel verdrängt und unter der Decke gehalten. Aber im Trubel des Alltags fehlt mir einfach die Zeit, genauer darüber nachzudenken. Wie in einem Zug auf den wir aufgesprungen sind, rasen wir weiter und ich sehe die letzte Station nur noch ganz entfernt hinter mir. Kaum Zeit sich mal im Abteil umzusehen und zu fragen "Wie geht es dir?" Irgendwie geht mir alles zu schnell.

Mir fehlt die Zweisamkeit so sehr!

Die Kinder sind zur Zeit unglaublich anstrengend, versuchen mit dem zurückgekehrten Papa zurecht zu kommen. Eifersucht, Aggression, Wut, Trotz, Verletzlichkeit, Anhänglichkeit - alles durcheinander.
Ich hoffe, das wird bald wieder besser. In Zeiten, in denen man selbst gerne Zuwendung hätte, ist das schwer zu ertragen.

Aber mit schlafwandlerischer Sicherheit suchen sich die Knirpse meine schwachen Momente immer  wieder für die tollsten Sachen aus... ;)

Freitag, 10. Februar 2012

Wünsche

habe ich viele, allen voran der Wunsch, dass es keine Einsätze mehr gibt. Leider wird sich dieser Wunsch nicht erfüllen. Allein den Gedanken daran mag ich schon nicht besonders und schiebe ihn lieber zur Seite.
Aber wie heißt es so schön? "Man wächst mit seinen Aufgaben!"
Also nehmen wir es mal sportlich und versuchen aus dem Einsatz zu lernen und für nächste Mal zu üben.  ;)

Hier also meine Wünsche und Vorsätze für den nächsten Einsatz:


vorher
  • Offen über den Einsatz reden und meinen Soldaten alles fragen, was ich wissen will,
  • nicht über Dinge aufregen, die ich nicht ändern kann,
  • mehr miteinander reden, insbesondere über Gefühle rund um den Einsatz,
  • mehr über meine Ängste reden, anstatt sie in mich hineinzufressen und
  • den Augenblick genießen und mir die Laune nicht verderben lassen.

während
  • Mehr über meine Erwartungen und Wünsche für die Zeit nach dem Einsatz sprechen, um unrealistische Erwartungen zu entlarven,
  • mir mehr Hilfe für Haushalt und Kinder besorgen,
  • mehr Zeit für mich allein einplanen,
  • mein Auto regelmäßiger fahren,
  • die Wochenenden mehr verplanen,
  • wieder Belohnungen am Ende jedes Einsatzmonats einplanen und
  • die Zeit nutzen, um alte Freunde zu besuchen.
nachher
  • Überpünktlich am Flughafen warten (falls der Flieger wieder zu früh kommt...),
  • Zeit ohne Kinder im Vorfeld fest einplanen, evtl. zu zweit Kurzurlaub machen und
  • mir in der Zeit nach dem Einsatz ein Wellness-Wochenende mit meiner besten Freundin gönnen.


...da fällt mir bestimmt noch mehr ein. Liste wird also ggf. ergänzt.
...mal gucken, was sich davon verwirklichen lässt...



Donnerstag, 9. Februar 2012

Kinder

und die Sehnsucht nach Zweisamkeit.

Tag 5 und 6 nach dem Einsatz bildeten einen vorläufigen Tiefpunkt im Freudentaumel der Rückkehr.

Meine Erwartungen haben mich mal wieder ausgetrickst.

Seit Einsatzende haben wir abgesehen von von den 2-3 Stunden nach dem Zubettbringen der Kinder und vor deren allnächtlichen Wanderungen ins elterliche Schlafzimmer, keine Zeit zu zweit verbringen können. Das war nicht wirklich förderlich für eine harmonische Post-Einsatz-Urlaubswoche.
Gepaart mit der - sagen wir mal - eingeschränkten Kommunikationsfreude meines Soldaten ;), war das eine explosive Mischung, die spätestens am Montag dazu führte, dass hier gar nicht mehr geredet wurde. Mittlerweile hat sich das Ganze wieder entspannt, alles ist schön und ich versuche meine Gedanken zu ordnen und zu verstehen, wo wir da nun wieder hineingeraten sind.

Das Wiedersehen und die ersten Tage danach waren wunderschön, aber der Umstand, dass alles so war, als wäre der Soldat nie fort gewesen, machte mich schon da etwas misstrauisch. Knapp 5 Monate sind nicht nichts.
Im Laufe der Tage merkte ich, dass tatsächlich noch alles so war wie bisher : wie während des Einsatzes, denn meine erwartete Entlastung im Alltag trat einfach nicht ein. Ich fühlte mich immer noch "im Einsatz": Haushalt und Kinder waren weiter mein Geschäft. Allein.
Kein Urlaub für mich, keine Entlastung für die Strapazen und den Stress während seines Einsatzes. Einfach weitermachen.
Irgendetwas in mir hatte wohl eine Belohnung erwartet, einen Gegenwert, eine Zeit nur für mich, in der sich auch mal jemand um mich kümmert. Aber in diese Falle tappe ich schon seit wir Kinder haben und meine Wochenenden einfach keine mehr sind. Aber das kleine, verliebte Mädchen in mir möchte eben auch mal umgarnt werden.

Natürlich kann mein Soldat seinen Platz Zuhause auch nicht von Heute auf Morgen wieder einnehmen. Auch das braucht etwas Zeit und die Kinder tun sich noch sehr schwer damit. Nach ein paar Tagen der überschwänglichen Freude bei beiden Knirpsen, kämpfen beide nun um ihr Revier. Der Große mit seine 3,5 Jahren ist extrem wild und aufsässig, lässt sich nichts mehr sagen und ist gleichzeitig so anhänglich, dass er jede Nacht zu uns ins Bett kriecht. Der Kleine klebt mir am Rockzipfel und lässt sich nur durch Tricks überreden bei seinem Papa zu bleiben. Sobald irgendjemand das Wort "Mama" sagt, ist das Geheule groß und ich muss antreten.

Alles nicht so einfach.

Gestern haben wir uns dann unseren ersten kinderfreien Abend gegönnt.
Das war so wichtig
und tat so gut!