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Mittwoch, 19. Februar 2014

Angekommen

in meinem Kopf.

Gestern rückte der anstehende Einsatz näher. Ganz plötzlich, mit wenigen Worten.
Ein Datum, ein Tag, ein Flug. Ganz kurz überrollte mich das Einsatzgefühl. Panik. 
Dann war es wieder vorbei, wir lachten und alles war gut. 
Was zwei Worte auslösen können. 

Ich bin froh, dass das Gefühl nicht anhält und es mir gelingt, ohne große Anstrengung den Einsatz wegzuschieben. Erstaunlich, aber er ist mir im Moment noch nicht wichtig genug und ich will mir die Zeit bis zum Abflug einfach nicht verderben. Anders als beim letzten Mal habe ich kein Interesse an Literatur zum Thema und aktuelle Nachrichten aus dem Einsatzgebiet gucke ich mir nicht extra an. 
Ich verdränge alle schrecklichen Bilder aus meinem Kopf und will einfach glauben, dass alles gut geht. 

Montag, 19. September 2011

Und...


nun sitze ich hier allein. Die Kinder im Bett. Immer wieder die Frage "Wo ist Papa?" beantwortet und dabei versucht, selbst nicht daran zu denken.
Fast geschafft. Der Tag. Der Abschiedstag.

Gemeinsam durch die Nacht gefahren, am Flughafen geparkt, gewartet zwischen so vielen anderen Soldaten, die ebenfalls gehen und jemanden zurück lassen, der auf sie wartet.
Trotzdem sah ich irgendwie nur zu - es kam immer noch nicht bei mir an.
Erst die Durchsagen in der Halle holten mich in die Realität  "Es geht jetzt los. Er ist gleich weg."
Wir machten es kurz, gingen raus.
Er verabschiedete sich von den Kinder. Ich konnte kaum hinsehen, es tat weh das zu sehen.
Umarmung. Kuss. Weg.
Nicht umdrehen. Nicht hier weinen. Tief durchatmen.
Zum Auto gehen. Kinder einpacken.
Dann ging nichts mehr.

Die Fahrt tat gut. Niemand kümmert sich um eine heulende Frau im Auto. Die Kinder schliefen und ein paar hundert Kilometer reichten, um mich wieder einigermaßen in den Griff zu bekommen.

Komisches Gefühl nach Hause zu kommen.
Es tut fast weh, dass alles wie immer ist, dass nicht alles anders ist, weil er nicht da ist.
Er fehlt, aber das Haus nimmt keine Notiz davon. Der Garten ist wie immer. Sein Auto steht wie immer auf dem Hof. Alles wie gestern, als er noch hier war.


Nun

ist er weg.


Freitag, 16. September 2011

60 Stunden

Nur  nicht schlafen, denn dann ist wieder ein Tag vorbei. Schon wieder kann und mag ich nicht einschlafen. Mein Soldat schläft schon, aber ich liege hier und will nicht. Ich möchte nicht, dass ich die verbleibende Zeit mit ihm verschlafe. Ich möchte nicht diese Stille kurz bevor ich einschlafe, wenn die Gedanken sich drehen und ich langsam wieder begreife, dass er nächste Woche nicht mehr hier neben mir liegen wird. 
Rund 60 Stunden noch. Verdammt, wie wenig Zeit das ist.
Und ich liege hier und kann die Uhr nicht anhalten.

Freitag, 9. September 2011

Wehmütig

Das komisch, dumpfe Gefühl ist den ganzen Tag geblieben. Es sitzt mir im Nacken, trotzdem es ein wirklich schöner Tag war. Viel gelacht mit lieben Menschen. Aber wenige Momente, in denen ich nicht an den Einsatz denken musste.
Am schlimmsten sind die gemeinsamen Momente mit den Kindern. Momente mit "Mama, Papa, Kind" machen mich fast ein bißchen traurig und wehmütig. Nicht alle, aber es gibt Situationen, die mir einen richtigen Schlag versetzen.
Die Zeit rennt jetzt so furchtbar schnell. Wochenende, dann Dienst, dann wenige Tage Urlaub, Wochenende, weg.
Ich habe das Gefühl noch unglaublich viel erledigen zu müssen, ihm sagen zu müssen, es aber nicht zu schaffen bis zu seinem Abflug.