Seiten

Posts mit dem Label Dokumentation werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Dokumentation werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dienstag, 8. Oktober 2013

Unser Krieg

Heute, um 20.15 Uhr, zeigt das ZDF den ersten Teil der Dokumentation "Unser Krieg - Kampfeinsatz Afghanistan".
Die Sendezeit allein ist schon ungewöhnlich, da Filme zu dem Thema bisher eher im Spätprogramm zu finden waren.
Also seien wir einmal gespannt.

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Camp Armadillo

Aus Ermangelung eines anständigen Fernsehprogramms am Wochenende habe ich mir den Dokumentarfilm "Camp Armadillo" von Janus Metz angesehen.
Der Film begleitet den sechsmonatigen Einsatz junger dänischer Soldaten in der Provinz Helmand in Afghanistan.

Wie auch "Foxtrott 4" kommt der Film ohne einen Voice-Over-Kommentar aus, einzig die Wortbeiträge der Soldaten und deren Angehörigen sind zu hören.

Der Film erzählt in eindrucksvollen Bildern von dänischen Jungs, die in den Krieg ziehen. Sie wollen Abenteuer und Gefahr, suchen den Kick, wollen sich beweisen und ihren Job machen.

Es gibt ergreifende Gespräche mit den Angehörigen und den Soldaten untereinander, aber eben auch die Seite "Krieg als Abenteuer", die bei den jungen Männern vorherrscht. Letzteres hat mich etwas schockiert. In meiner Naivität habe ich geglaubt dieses "Wir ziehen froh in den Krieg" wäre ein Gefühl oder eine Einstellung aus der Vergangenheit - bei mir besonders geprägt durch Bilder zu Beginn des 1. Weltkrieges. Ich fand es unglaublich, dass es das heute noch gibt und niemand den Jungs erzählt zu haben scheint, dass Krieg kein Abenteuerspielplatz ist. Aber wahrscheinlich ist das auch nur meine Sicht und diese basiert auch nur auf dem, was die Jungs vor der Kamera sagen und natürlich auf der Auswahl des Regisseurs.

Gespräche nach den Gefechten klangen in meinen Ohren wie Gespräche von Jungs, die gerade beim Computerspiel gewonnen haben. Aber gerade diese Gespräche zeigen, wie die Soldaten mit Kampfsituationen und ihren Feinden umgehen. Ich empfand sie zum Teil als abstoßend, roh und erschütternd. Aber ich denke, nur so geht es, das ist Krieg, und das zeigt der Film sehr eindrucksvoll. Aber es irritiert mich immer wieder, Soldaten über ihre Erfolge im Gefecht "prahlen" zu hören - das ist gerade in Deutschland ungewohnt und fremd oder gilt einfach zur Zeit als unkorrekt. Aber gerade diese Gespräche zeigen auf erschütternde Weise, wie der Krieg die jungen Soldaten verändert und, dass diese Kriegserfahrungen überhaupt nicht in unsere "heile" Welt hineinpassen. Mit bzw. in diesen beiden Welten zu leben, muss unglaublich schwer sein.
Ich glaube, ich kann mir jetzt besser vorstellen, wie schwierig es ist, nach dem Einsatz wieder Zuhause anzukommen.

Der Film hat mich aber auch darin bestärkt, dass Kriege zu führen eine zutiefst menschliche Angewohnheit ist und dass sich niemand Illusionen drüber machen sollte, dass das irgendwann einmal aufhört.

Der Film ist absolut sehenswert!








Dienstag, 2. Oktober 2012

Keine

Lust zu lesen, aber trotzdem kann ich das Thema nicht lassen. Diesmal brachte die Post kein Lesefutter, sondern etwas zum Ansehen.

Camp Armadillo ist eine Dokumentation von Janus Metz. Der Film begleitet dänische Soldaten auf ihrem sechsmonatigem Afghanistan-Einsatz.

Ross Kemp in Afghanistan und Return to Afghanistan folgt dem britischen Schauspieler Ross Kemp, als er das ehemalige Regiment seines Vaters und andere Einheiten in ihrem Einsatz in Afghanistan besucht und begleitet.

Ich bin gespannt und werde berichten, wie mir die Filme gefallen haben.

Heute Abend geht's aber erstmal ins Kino: Schutzengel.

Freitag, 14. September 2012

Foxtrott 4 Dokumentarfilm

Gestern habe ich mir den Dokumentarfilm "Foxtrott 4 - Sechs Monate Afghanistan" angesehen.

Jonathan Schnitt, da haben Sie einen klasse Film gemacht!

Einen Film, der im Gegensatz zu vielen anderen, den Einsatz einer kleinen Gruppe von Soldaten vom Abschied bis zum Wiedersehen mit ihren Familien begleitet. Sechs Monate Afghanistan.

Besonders eindrucksvoll ist der Film durch seine aufs Wesentliche reduzierte, sachlich, unaufgeregte Sprache, die tollen Bilder und den Schnitt, die angenehm zurückhaltende Musik und die gut ausgewählte Wortbeiträge der Soldaten. Und - das ist eigentlich das bestechendste - es gibt keinen Kommentar, keinen Erzähler. So sagt der Film viel mehr, als alle begleitenden Worte vermocht hätten.

Ich war nie im Einsatz, für mich ist diese Welt fremd, aber ich könnte mir vorstellen, dass es mit diesem Film gut gelungen ist, Einsatz abzubilden.

Ich war beeindruckt.

Freitag, 31. August 2012

Foxtrott 4

Nach langer Zeit habe ich wieder ein Buch über den Einsatz in Afghanistan in die Hand genommen: "FOXTROTT 4 - Sechs Monate mit deutschen Soldaten in Afghanistan" von Jonathan Schnitt.
Jonathan Schnitt ist ein Journalist aus Hamburg, der mit Unterbrechungen ein Gruppe von Panzergrenadieren des Standortes Munster auf ihrem Dingo in der Region Kunduz sechs Monate lang begleitet hat. Die Männer waren hauptsächlich außerhalb des Feldlagers unterwegs. Orte die genannt werden sind u.a. das PHQ Chahar Darreh, die Höhe 432, und die Orte Isa Khel und Nawabad.

Das Buch war für mich anfangs etwas holprig zu lesen. Sachlich nüchtern geschrieben. Irgendwie passt aber gerade dieser Stil. Männer, Soldaten, Krieg. Ich hatte den Eindruck, dass es gerade dadurch gut gelingt, die Stimmung und auch das Gefühl "Einsatz" zu vermitteln.
Genauso wie bei jedem Einsatz aus der "Heimatfrontsicht" blieb bei mir nach dem Zuklappen des Buches eine Distanz, die sich in etwa so anfühlt, wie die Kluft, die bleibt, wenn mein Soldat nach Hause kommt. Ganz verstehen, greifen oder mitfühlen kann ich die Einsatzwelt einfach nicht. Ich war nicht dabei.

Der Autor bemüht sich um Objektivität, refektiert diese und zieht abschließend das Fazit, dass es kaum möglich ist neutral zu bleiben, wenn man einen Trupp von Soldaten so nahe und so lange begleitet.  "Es ist wie gesagt, eine Perspektive von vielen, die der deutschen Soldaten, die der Task Force Kunduz von Juli 2011 bis Januar 2012. Und innerhalb dieser ist es natürlich auch nur meine Perspektive. Nicht mehr, aber auch nicht weniger." (Jonathan Schnitt, S. 207-208)

Mir persönlich geht ein Satz nicht mehr aus dem Kopf, den ich immer wieder in mir drehe und wende: "Jeder der nach Afghanistan geht, mutet denen, die ihn lieben, genauso viel Krieg zu wie sich selbst." (Jonathan Schnitt, S. 144)

Mir gefällt das Buch, weil es in erster Linie dokumentiert und Bewertungen und Meinungen deutlich als solche kenntlich macht. Ich werde noch ein paar Tage darüber nachdenken müssen über diese Welt, die Jonathan Schnitt beschrieben hat und über das Ziel und den Preis dieses Einsatzes.


Am Di, 11. September 2012, 00.00 Uhr im NDR wir der zugehörige Dokumentarfilm "FOXTROTT 4 - Sechs Monate Afghanistan" (Erstausstrahlung) gezeigt.
Ich bin gespannt...
... und frage mich - wieder einmal - warum solche Filme unseren Mitbürgern anscheinend nicht zur normalen Sendezeit zugemutet werden können.


Wer vorher das Buch lesen möchte, hier ist der genaue Titel:

Jonathan Schnitt:
FOXTROTT 4
Sechs Monate mit deutschen Soldaten in Afghanistan
C. Bertelsmann-Verlag, München 2012