und niemand trauert. In einem Land, dass zwei Kriege geführt hat und nun erneut Soldaten in den Krieg schickt. Woher kommt das?
Vor ein paar Tagen sah ich in der Zeitung ein Bild von Daniel Craig bei einer Präsentation für seinen nächsten Bond Film. An seinem Kragen war eine kleine Mohnblume angeheftet. Ein jährliches Gedenken an die Gefallenen. Der Schauspieler trug die Blume zum jährlichen "London Poppy Day" (übrigens ebenso sein spanischer Kollege Bardem).
In England ist das Gedenken an Gefallene anscheinend selbstverständlich, gehört zumindest zum guten Ton und ist im Gegensatz zu unserem Land, auch in der Bevölkerung verankert.
Charles de Gaulle soll gesagt haben "Den Charakter einer Nation erkennt man daran, wie sie ihre Soldaten nach einem verlorenen Krieg behandelt." Ob Überlebende oder Gefallenen, da ist es mit dem Charakter der deutschen Nation nicht weit her...
Wie kann es sein, das sich ein Land Soldaten leistet, aber dann nicht fähig ist, hinter ihnen zu stehen und dies auch auf allen staatlichen Ebenen zu unterstützen?
Wie kann es sein, dass einzelne Länder Soldaten aus ihren Schulen werfen, als wären sie politische Verbrecher? Warum setzt dem unsere Bundesregierung nicht vehement ein Zeichen entgegen? Warum wird weiterhin in vielen staatlichen Schulen kein Wort über die Einsätze der Bundeswehr verloren, wenn aber doch unser Staat Soldaten entsendet und der Bundestag dies anscheinend für richtig hält?
Manchmal habe ich das Gefühl, Soldaten sind zwar gewollt, um sich international zu beteiligen, aber eigentlich will man sie nicht sehen und von dem unangenehmen Teil "Krieg und Töten" will man auch nichts hören. Man kauft ja auch gerne sein Hühnchenfilet im Supermarkt anstatt selbst das Beil in die Hand zu nehmen. Doppelmoral.
Zurück zum Volkstrauertag.
Ich schäme mich, dass ich in einem Land lebe, dessen Bevölkerung seiner gefallenen Soldaten so wenig gedenkt. Ich wünschte, es wäre den Menschen deutlicher bewusst, dass einige ihren Einsatz für ihr Land mit einem sehr hohen Preis bezahlen.
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