des Wehrbeauftragten 2012
Ich habe ihn nicht ganz gelesen, sondern mich auf den Abschnitt 5 "Vereinbarkeit von Familie und Dienst" beschränkt. Auf Seite 23-27 werden ein Paar Punkte angesprochen, die viele Familien betreffen.
Der Punkt "Heimatnahe Verwendung und Stehzeiten zwischen den Auslandseinsätzen" ist für mich mit Abstand der wichtigste, aber auch die anderen Themen wie "Kinderbetreuung" sind zentral, wenn es um die Vereinbarkeit von Familie und Dienst geht.
Eine gute Vereinbarkeit steigert die Attraktivität der Bundeswehr als Arbeitgeber, insbesondere wenn es um eine länger Verpflichtung oder um die Entscheidung geht, Berufssoldat zu werden. Familie ist wichtig. Das ist für junge Berufsanfänger vielleicht noch nicht so präsent, aber wenn die mittleren Jahrgänge unzufrieden sind, weil es nicht gelingt, Familie und Dienst zu verbinden, kann das kein positives Bild der Bundeswehr vermitteln und weitergeben. Von der Motivation der Truppe mal ganz abgesehen.
Auf dem Deckblatt des Berichtes steht, dass es der 54. seiner Art ist. Es stellte sich mir beim Lesen die Frage, ob sich seit Vorhandensein des Punktes 5 "Vereinbarkeit von Familie und Dienst" nennenswert etwas in diesem Bereich geändert hat.
Wäre mal interessant, die Berichte der letzten Jahre zu vergleichen.
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Donnerstag, 31. Januar 2013
Donnerstag, 17. Januar 2013
Team Heimat

Umso gespannter war ich, als mir die Zeitschrift "if-Zeitschrift für Innere Führung" (Nr. 4, 2012) mit dem Titel "Team Heimat - Vereinbarkeit von Familie und Dienst" in die Hände fiel.
Ein paar Grußworte vom Brigadegeneral Alois Bach machen den Auftakt zum Themenschwerpunkt: Errungenschaften wie das Kinderbetreuungsportal und die Eltern-Kind-Zimmer werden unter der Überschrift "Vereinbarkeit von Familie und Dienst - Ein essenzielles Gestaltungsfeld der Inneren Führung" rühmend erwähnt. Neben Einsatznachbereitungsseminaren sollen auch Veranstaltungen zur politischen Bildung, Familienangehörigen zugänglich gemacht werden. Ich bin begeistert. Ich möchte aber nicht auf Linie gebracht werden. Die Vereinbarkeit von Dienst und Familie verbessert das auch nicht. Die bisherigen Maßnahmen sind bei mir übrigens auch noch nicht wirklich als Verbesserung angekommen. Aber alles schön und gut, auf so einer DINA4-Seite erfindet auch ein Brigadegeneral das Rad nicht neu.
Noch viel besser gefallen hat mir dann der Beitrag von Dr. Angelika Dörfler-Dierken. Überschrift: "Uniform oder Ehe? Beides! Die Vereinbarkeit von Familie und Dienst im Soldatenberuf ist möglich"
Schöner Titel, aber was dann folgt sind zwei Seiten über die Ehe als Menschenrecht (IF, S. 18-19) und anschließend (darüber kann ich mich immer noch begeistern) ein Vergleich der Situation von Soldaten und Wissenschaftlern. Zwischen beiden Berufsgruppen findet Dr. Dörfler-Dierken unglaubliche Ähnlichkeiten was die mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf betrifft. Unglaublich! Bei Soldaten sind es u.a. die "um der Karriere willen notwendigen häufigen Wohnortwechsel, die feste Beziehungen erschweren." (IF, S. 20) Umkehrschluss, keine Karriere, keine Versetzung?
"Sowohl bei Wissenschaftlern wie auch bei Soldatinnen und Soldaten ist die Organisation des Lebens Privatsache." (ebd.) Das ist ja ganz was Neues. Wo bitte ist das nicht so? Im Knast?
"Auf Ehepartnerinnen oder -partner wird keine Rücksicht genommen." (ebd.) Und auf Familie auch nicht. Könnte aber. Und das heißt für mich nicht "Eltern-Kind-Zimmer" oder Online-Portal für die Fremdbetreuung von Kindern.
"Bei der Bundeswehr werden Eheschließung und Kinderverantwortung wohlwollend akzeptiert." (IF, S. 22) Auch so ein Satz, der mir Schüttelfrost bereitete.
Ein paar Grußworte vom Brigadegeneral Alois Bach machen den Auftakt zum Themenschwerpunkt: Errungenschaften wie das Kinderbetreuungsportal und die Eltern-Kind-Zimmer werden unter der Überschrift "Vereinbarkeit von Familie und Dienst - Ein essenzielles Gestaltungsfeld der Inneren Führung" rühmend erwähnt. Neben Einsatznachbereitungsseminaren sollen auch Veranstaltungen zur politischen Bildung, Familienangehörigen zugänglich gemacht werden. Ich bin begeistert. Ich möchte aber nicht auf Linie gebracht werden. Die Vereinbarkeit von Dienst und Familie verbessert das auch nicht. Die bisherigen Maßnahmen sind bei mir übrigens auch noch nicht wirklich als Verbesserung angekommen. Aber alles schön und gut, auf so einer DINA4-Seite erfindet auch ein Brigadegeneral das Rad nicht neu.
Noch viel besser gefallen hat mir dann der Beitrag von Dr. Angelika Dörfler-Dierken. Überschrift: "Uniform oder Ehe? Beides! Die Vereinbarkeit von Familie und Dienst im Soldatenberuf ist möglich"
Schöner Titel, aber was dann folgt sind zwei Seiten über die Ehe als Menschenrecht (IF, S. 18-19) und anschließend (darüber kann ich mich immer noch begeistern) ein Vergleich der Situation von Soldaten und Wissenschaftlern. Zwischen beiden Berufsgruppen findet Dr. Dörfler-Dierken unglaubliche Ähnlichkeiten was die mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf betrifft. Unglaublich! Bei Soldaten sind es u.a. die "um der Karriere willen notwendigen häufigen Wohnortwechsel, die feste Beziehungen erschweren." (IF, S. 20) Umkehrschluss, keine Karriere, keine Versetzung?
"Sowohl bei Wissenschaftlern wie auch bei Soldatinnen und Soldaten ist die Organisation des Lebens Privatsache." (ebd.) Das ist ja ganz was Neues. Wo bitte ist das nicht so? Im Knast?
"Auf Ehepartnerinnen oder -partner wird keine Rücksicht genommen." (ebd.) Und auf Familie auch nicht. Könnte aber. Und das heißt für mich nicht "Eltern-Kind-Zimmer" oder Online-Portal für die Fremdbetreuung von Kindern.
"Bei der Bundeswehr werden Eheschließung und Kinderverantwortung wohlwollend akzeptiert." (IF, S. 22) Auch so ein Satz, der mir Schüttelfrost bereitete.
"Einen Wettbewerb, der "Best Practices" der familienfreundlichsten Dienststellen prämiert - das würde ich mir wünschen." (IF, S. 23) Alles schön und gut, Frau Dr. Angelika Dörfler-Dierken, aber es ist ehrlich gesagt S***egal wie familienfreundlich eine Dienstelle ist, solange Soldat und Familie alle paar Jahre quer durch Deutschland versetzt werden. Solange sich das nicht ändert (und das wird sich nicht ändern), ist und bleibt die Bundeswehr ein Arbeitsgeber der nicht familienfreundlich ist, von Soldatenangehörigen und -familien übermäßige Anpassung und von Ehepartner nicht selten die Berufsaufgabe verlangt, sofern halbwegs ein Interesse an einer funktionieren Familie vorhanden ist.
Zum Untertitel "Die Vereinbarkeit von Familie und Dienst ist möglich" konnte ich in dem Beitrag nichts finden. Hört sich allerdings gut an.
Der einzig überzeugende Satz in dem Artikel stammt von Hellmut Königshaus: Die Arbeitsbedingungen bei der Bundeswehr seien ursächlich für das Scheitern von Ehen und Partnerschaften.
Mit dem Artikel von Dr. Dörfler-Dierken hat der Themenschwerpunkt "Familie und Dienst" in dieser Ausgabe der Zeitschrift für Innere Führung auch schon wieder ein Ende.
Und zurück bleibe die Frage, was mir dieser Artikel sagen sollte.
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