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Donnerstag, 30. Januar 2014

Der große Krieg

Der Beginn des ersten Weltkriegs jährt sich. 100 Jahre.
Alte Feldpostbriefe, Landkarten und Fotos erzählen in unserer Familie davon. 
Mein Urgroßvater in Frankreich. 

Für mich zu wenig Informationen, um zu verstehen. Aus der Schule nur bruchstückhafte Erinnerungen, vor allem an Remarques "Im Westen nichts Neues", an die Kriegsschuld der Deutschen und den Versailler Vertrag.

Vor ein paar Jahren fuhr ich mit meinem Soldaten nach Verdun und besuchte die umliegenden Schlachtfelder und Gedenkstätten. Noch immer fehlen mir die Worte, wenn ich an das Beinhaus denke, an die von Kratern und Gräben zerrissene Landschaft und an die Patronenhülsen die dort aus der Erde ragen. 

Zu Weihnachten schenkte ich meinem Vater "Die Schlafwandler" von Christopher Clark. Es hörte sich interessant an und die Rezensionen waren gut. 

Mir selbst fehlt leider die Ruhe für dicke Bücher und so schob ich das Vorhaben, mich über diesen Krieg zu informieren, erst einmal von mir. 

Dann stolperte ich über das Buch "Mein Opa, sein Holzbein und der große Krieg" von Nikolaus Nützel. Der Titel gefiel mir. Das Buch gefällt mir ebenso. 
Es ist Nikolaus Nützel gut gelungen, den Krieg, der so weit weg scheint, ganz nah zu bringen und mit unserem Jetzt zu verknüpfen. Es ist schnell und gut zu lesen, nichts für Profis, aber für Menschen, die sich bisher nicht mit diesem Kapitel der Geschichte auseinander gesetzt haben. Ich werde es in Teilen meinen Schülern vorlesen und wären sie älter, würde ich es sie selber lesen lassen.
Es ist kein wissenschaftlicher Diskurs und Nikolaus Nützel ist kein Historiker, aber ich finde, ihm ist ein beeindruckendes kleines Buch über den großen Krieg gelungen.  

Es hat Lust auf mehr geweckt und so habe ich mich nun doch noch an "Die Schlafwandler" von Christopher Clark gewagt.
Nicht als dickes Buch, sondern als langes Hörbuch. ;)



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