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Dienstag, 13. November 2012

Johannes Clair - Vier Tage im November

Soeben haben ich das Buch "Vier Tage im November" von Johannes Clair zu Ende gelesen.

Ein großartiges Buch!

Die Bilder, die seine Worte in meinen Gedanken gemalt haben, sind so anschaulich, dass sie mir wie in einzelnen Szenen immer wieder im Kopf herumschwirren.

Johannes Clair beschreibt nicht nur den Ablauf des Einsatzes, sondern glaubhaft und ehrlich seine Gefühle und sein eigenes Erleben, seine Ängste und Zweifel. Das hat mich tief beeindruckt.
Beeindruckt hat mich auch die Art und Weise wie er den Einsatz sieht, ihn einschätzt und unglaublich klar und selbstkritisch reflektiert. All seinen Gedanken und Gefühlen konnte ich folgen, sie glauben und damit auch ein Stück mitfühlen. Er schreibt in Sprache und Stil so anschaulich, dass ich das Gefühl hatte, beim Lesen mit dabei zu sein in seinem Einsatz.

Das Buch macht das Leben im Einsatz, diesen Teil des Lebens eines Soldaten, von dem ich ausgeschlossen bin, das ich als Angehörige immer wieder versuche einzuordnen und zu verstehen, greifbarer und in seiner Komplexität verständlicher. Es macht mir auch Angst, aber bei mir überwiegt die Zuversicht, dass unsere Soldaten gut ausgebildet sind und sich zu schützen wissen, soweit das möglich ist.

Darüber hinaus hat mich gefreut und auch berührt, dass Johannes Clair auch die Seite der Angehörigen nicht vergisst und immer wieder seinen Kontakt zu seiner Freundin und auch zu seiner Familie einbindet. Das macht einerseits deutlich, wie schwierig es ist diese beiden Welten zu verbinden aber anderseits auch, wie wichtig die Unterstützung durch die Angehörigen und auch durch die Öffentlichkeit in Deutschland für die Soldaten ist.

Johannes Clair schreibt im Epilog "Mit diesem Buch möchte ich eine Brücke schlagen zwischen den Bürgern, die dienen, und den Bürgern die daheim bleiben." 
Ich finde, das ist ihm mit diesem Buch unglaublich gut gelungen!

Für alle, die das Buch noch nicht haben, hier noch einmal der genaue Titel mit einer uneingeschränkten Kaufempfehlung:

Johannes Clair: 
Vier Tage im November. 
Mein Kampfeinsatz in Afghanistan. 
Econ 2012




1 Kommentar:

  1. ...bin auch fast durch und wie Du, sehr angetan von dem Buch und dem jungen Mann, wie er die Situationen beschreibt.

    Oft ist mir der Atem gestockt, so real haben sich Bilder aufgetan während des Lesens.

    Beeindruckend, wie er die "männliche/soldatische" Sichtweise auf das Erlebte schildert.
    Genauso klar und deutlich, wie auch die "gefühlvolle" Seite mit der Freundin, seine Sehnsüchte, die Missverständnisse (durch unterschiedliche Bedürfnisse, die oft situationsabhängig sind), den ehrlichen Worten zwischen den beiden.

    Auch finde ich es toll, wie die Freundin mit ihm, aber auch mit ihren eigenen Bedürfnissen umgeht ohne die Partnerschaft aus den Augen zu verlieren.

    Das tut gut und trägt zu einem besseren Verständnis bei. Ich erkenne "uns" immer mal wieder in den beschriebenen Situationen und habe für mich persönlich einiges daraus gezogen, über das ich nachdenken und mit meinem Partner besprechen möchte.

    Ein tolles Buch, ich werde es auf jeden Fall weiter empfehlen und wünsche mir, dass es viele Mitbürger erreicht.

    Liebe Grüße und einen schönen Herbsttag

    Karlina

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