Gestern habe ich mir den dänischen Film "A War" angesehen.
Er lässt mich mit Fragen in meinem Kopf zurück, deren Beantwortung der Regisseur Tobias Lindholm gekonnt dem Zuschauer überlässt. Die Antworten sind schwer zu finden, wirklich richtige Lösungen gibt es nicht, immer bleibt Schuld zurück. Der Film ist großartig, hat mich beeindruckt und nachdenklich gemacht. Die Darstellung der Situation im Einsatz war für mich absolut glaubwürdig, realistisch. Die Szenen habe einen fast dokumentarischen Charakter und geben einen sehr eindrucksvollen Einblick in die Anforderungen, in die Belastungen im Einsatz. Hilflosigkeit gegenüber der Situation im Einsatz, Stress und Entscheidungsdruck im Gefecht sind nur ein paar Beispiele. Daneben erlebt man die Situation der Familie zu Hause. Eine Mutter mit drei Kindern, die den Alltag allein bewältigen muss. Heimat und Einsatz werden fast emotionslos gegenübergestellt und es gibt kaum eine Verbindung. Die Telefonate der Ehepartner zeigen die Gegensätze noch deutlicher. Man ist getrennt, allein, kann sich gegenseitig nicht helfen. Die Einsatzsituation ist weit weg vom Leben zu Hause und das Erlebte und die Entscheidungen eines Soldaten im Gefecht sind vom Frieden zu weit weg, machen sprachlos.
Die zweite Hälfte des Films hat ihren Ausgangspunkt in einer Entscheidung, die im Gefecht getroffen wurde und eine Anklage vor Gericht nach sich zieht. Dabei gelingt es dem Hauptdarsteller Pilou Asbaek, den Zwiespalt der Hauptfigur beeindruckend darzustellen und den Zuschauer dabei mit einzubeziehen. Abschließend ist das Urteil für den Soldaten nicht entscheidend, sondern die Frage, ob er mit den Konsequenzen seines Handelns leben kann.
Sehenswert!
A War (Krigen)
Drehbuch und Regie: Tobias Lindhom
Dänemark 2015
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