Sonntag, 30. Oktober 2011
Sechs
Heute bin ich wieder in die Sonntagsfalle getappt: Kein Eintrag auf meinem Kalender. Nichts vor. Nach 8 Tagen Krankenwache fiel mir die Decke auf den Kopf und die Gedanken sahen die vielen Wochenende, die noch kommen werden. Hier. Ohne ihn.
Kurz entschlossen die Kinder gepackt, auf einen Herbstmarkt gefahren. Ablenkung, raus hier.
Es hat geholfen.
Ganz habe ich dieses "Sonntagsgefühl" nicht loswerden können, sitze nun hier und bin irgendwie traurig. Ob das nur die Erwartung ist, die man an einen Sonntag hat oder ist dieser Tag tatsächlich anders?
Samstag, 29. Oktober 2011
Belohnung
Vergessen.
Bedeutet das nun mir geht es zu gut oder zu schlecht? Ich brauch sie nicht oder hilft eh nicht mehr?
Ärgerlich auf jeden Fall, denn auch wenn es eh nicht hilft - schön wäre es trotzdem gewesen.
Also weiter im Alltag ohne Auszeit.
Die wäre zwar mal nötig, aber ich denke das geht jeder Mutter so - mit oder ohne Einsatz.
Und klar ist auch, dass da nicht nur eine Stunde reicht...
Beim Aufräumen habe ich heute meine "Postliste" aus dem letzten Einsatz wiedergefunden. Über 256 Briefe und Karten. Unglaublich.
Des Aufräumens Ausschlag gab übrigens mein Versuch Postkarten für unter 1€ zu erstehen. War mir nicht möglich, also habe ich alle Kisten und Schachteln durchwühlt, in der Hoffnung noch einigermaßen ansprechende Exemplare im eigenen Chaos zu finden. Wir schmeißen ja nix weg...es sind sogar noch Bestände vom ersten Einsatz erhalten.
Werden ja nicht schlecht.... ;)
Also fix noch eine Karte geschrieben!
Krankenstand: s. "Zweistellig" vom 27.10.2011
Wann hat das endlich ein Ende?
Donnerstag, 27. Oktober 2011
Zweistellig
Mittwoch, 26. Oktober 2011
Lost Places
Trotzdem es uns wahrscheinlich nicht direkt betreffen wir, bin ich doch etwas unruhig und habe mich von der Aufregung etwas anstecken lassen. Welche Standorte, die wir kennen, werden wohl schließen müssen? Was folgt dann?
Wenn ich mir die Standorte in Erinnerung rufe, die in den letzten 10 Jahren hier in der Umgebung geschlossen wurden, dann bietet sich mir ein trostloses Bild. Kasernen, die zum Teil mit neuen Anlagen, Küchen und Co. ausgestattet waren, sind in den Jahren verfallen, verwahrlost, mutwillig zerstört worden und stehen noch immer leer.
Und die Menschen? Verteilt auf andere Standorte, außer Dienst, weg. Nur ihre Erinnerungen hängen noch zwischen Stabsgebäude, Wache, Truppenküche.
Ein ganz merkwürdiges, beklemmendes Gefühl diese Orte zu besuchen. Zerschlagene Fenster. Birken, die aus den Dächern wachsen. Und dennoch sehe ich darunter immer das Bild, dass mir vom letzten Durchfahren der Schranke in Erinnerung geblieben ist.
Wie ein Foto, dass zweimal belichtet wurde.
Lost Places.
Dienstag, 25. Oktober 2011
Krankenstand
Aktueller Krankenstand: 2 Kinder mit Magen-Darm-Infekt, 1 Mutter am Rande des Nervenzusammenbruchs ;)
Montag, 24. Oktober 2011
Zuhause
Erschöpft und müde sitze ich nun hier und bin einfach nur froh, dass nebenan zwei gesunde Knirpse seelenruhig und glücklich schlafen.
Eigentlich sollte ich dieses Gefühl jeden Tag haben und genießen!
Es ist so einfach eine Kinderklinik zu ertragen, wenn man im Grunde weiß, dass das eigene Kind wahrscheinlich nicht ernsthaft krank ist; zu ahnen, dass man nur ein wenig abwarten muss, um dann in der Hinsicht sorgenfrei nach Hause fahren zu dürfen.
Den Gedanken, dass es einmal anders sein könnte, kann ich kaum aushalten.
Sonntag, 23. Oktober 2011
Die Lage
Hier ein kurzer Bericht zur aktuellen Lage an meiner Heimatfront: Nach der Aufregung am Sonnabend habe sich die Wogen etwas geglättet. Dem angebumsten Kopf geht es gut, aber wir sind noch immer zur Beobachtung im Krankenhaus. Knirps Nr. 2 hat die
mutterlose Nacht dank der Großeltern gut überstanden und ich liege nun hier und freue mich auf Zuhause. Morgen, so ist der Plan.
Und dann hatte ich genügend Aufregung und will Ruhe haben für ein viertel Jahr...
mindestens!
Volles Programm
Im Moment nehmen wir alles mit. Nachdem ich gefühlt wochenlang kranke Kinder gepflegt und bemuttern habe, sind wir zu guter Letzt (das hoffe ich zumindest) auch noch im Krankenhaus gelandet. Zur Beobachtung des Kleinen, weil Köpfe bekanntlich nicht aus Stahlbeton sind, sich das bei Kleinkindern aber anscheinend noch nicht rumgesprochen hat...
Muss sowas unbedingt jetzt sein?
Ich scheine das im Moment anzuziehen...
Freitag, 21. Oktober 2011
Reformbegleitprogramm
Toll, es soll Eltern-Kind-Arbeitszimmer geben und man soll zwischen Umzugskostenvergütung und Trennungsgeld wählen können! Finde ich wirklich enorm.
Gut, halten wir uns zurück. Ändern kann ich nichts und eigentlich ist es auch nur wieder eine Reform von vielen. Wann wurde eigentlich mal nicht reformiert oder transformiert in der Geschichte der Bundeswehr?
Der deutsche Staatsdiener hält sich ja in der Regel mit Kritik zurück, daher heißt es: Nehmen was kommt und hoffen, es kommt nicht zu dicke. Was soll schon passieren?
Da wir nicht umziehen, sind wir nicht geschockt, wenn ein Standort schließt. Höchstens betroffen, dass es immer weniger Kasernen in der Umgebung gibt, die uns um die Wochenendehe wenigstens zeitweise herum helfen könnten.
Das kleine Detail, das mir zu denken gibt, ist auch bei dieser Reform, dass es immer weniger Soldaten gibt für immer mehr/längere Einsätze. Möglicherweise eine typisch weibliche Zivilistensicht und vielleicht ja auch ganz falsch gedacht, dennoch sitzt mir das manchmal im Nacken und ich frage mich, wohin das noch führen soll.
Wir werden es erleben.
Donnerstag, 20. Oktober 2011
Aufwärts
Kügelchen, Pülverchen, Tropfen und Tees scheinen ihre Wirkung zu tun: Den Kindern geht es besser, Mutter steht noch und der gefühlte Nervenzusammenbruch ist auch überwunden.
Nun versuche ich den Abend gemütlich vor der Glotze zu genießen, Film aus der Konserve, Salzstangen aus der Tüte und Wein aus dem Glas.
Und ich hoffe auf einen entsprechend entspannten Schlafrhythmus der Sprösslinge.
Mittwoch, 19. Oktober 2011
Kinder
Erst am Montag wieder der Kleine, nun liegt der Große flach.
Durchwachte Nächte.
Hilflos.
Besorgt.
Müde.
Fühl mich allein.
Mist.
Sonntag, 16. Oktober 2011
Abend
Dabei hatte das Wochenende bescheiden angefangen. Samstag war der Wurm drin. Trotzdem ich mir Termine gemacht hatte, um nicht von der Grübelwolke erschlagen zu werden, war ich genervt und irgendwie total geschafft. Ob das die Erwartungshaltung ist, die irgendwie in mir drin laut ruft: "Wochenende! Pause! Füße hoch!" ?
Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, aber es war wieder ein Samstag, an dem ich sofort eine Nanny für meine Kinder engagiert hätte, wenn ich es mir leisten könnte und mir eine Woche Auszeit in einem Wellness-Hotel verordnen hätte.
Dabei ärgert es mich, dass ich es immer wieder soweit kommen lasse. Ich könnte weniger hektisch sein, ich könnte einfach mal Fünfe gerade sein lassen, über allen Blödsinn des vorpubertären Dreijährigen hinwegsehen und mich nicht gestresst fühlen, wenn mein zweiter Sohn immer nur Mama will.
Einfach tief durchatmen und sich freuen über den Moment
... klappt nicht immer, aber ich arbeite weiter daran.
Der Sonntag hat dann erstaunlicherweise alles gerettet und mich fürs Erste mit dem Thema Wochenende versöhnt.
Die Sonne, der Ort, die Menschen - alles passte.
War schön da, wo ich war!
Donnerstag, 13. Oktober 2011
Rennen
Mittwoch, 12. Oktober 2011
Wein?
Ja, bitte!
Keine Angst, nicht zum Tage zählen!
Aber ab und an kann man sich ja mal etwas gönnen...
War ein schöner Tag heute!
Der erste Teil der Woche ist geschafft. Gut, es kann immer noch schlimm kommen, aber momentan habe ich eine optimistische Phase.
Laterne gebastelt, Essen gekocht, Paket gepackt, Postkarte geschrieben, eingekauft, Kinder beschäftigt, Fahrdienst gemacht, Spazieren gegangen, aufgeräumt, ...
um nur einige Dinge zu nennen, die heute gut geklappt haben.
Nun ist auch dieser Tag geschafft und ich bin dem Wiedersehen wieder einen Tag näher.
Schleife
Montag, 10. Oktober 2011
Montag
Sonntag, 9. Oktober 2011
Leere Kaserne
Wählscheibe
Heute nun der moderne Katastrophenalarm: Mein Handy ist kaputt. Zurück in die Zeiten von Tasten und Telefonieren pur. Nix mit Überall-Netz, RSS und sozialen Netzwerken. Sozusagen Supergau für mich informationssüchtige Einsatzstrohwitwe. Im ersten Moment musste ich mich ernsthaft davon überzeugen, dass das alles nicht schlimm sei und das Leben auch ohne weiter geht.
Geht es auch. Tasten sind schön anzufassen, kein Netz haben ist entspannend und Facebook und Co. braucht man auch nicht wirklich. Vielleicht sollte ich es einfach so lassen?
Nee, das nun auch nicht.
Man gewöhnt sich dran, an diesen ganzen Kram.
Aber Wählscheibe war auch schön
...und hat, dank meiner nostalgischen Ader immer noch ihren Platz bei mir.
Samstag, 8. Oktober 2011
Feldpost
Trotz des Kontakts über Telefon und Netz war der erste Brief wie Weihnachten und Geburtstag zusammen.
Ich habe ihn gefühlte 100 Mal gelesen und könnte ihn, jetzt da ich darüber schreibe, gleich wieder in die Hand nehmen.
Donnerstag, 6. Oktober 2011
Daddy is a Soldier
"Daddy is a Soldier" kommt nicht, wie laut der Daten von mir erwartet, aus England sondern aus den USA. Nichtsdestotrotz (gebe zu, ich bin da etwas vorurteilsbeladen) ist es ein angenehm unpathetisches Buch ohne die von mir befürchtete Heldenverehrung und Propaganda.
Das kleine Heftchen hat nur 11 Textseiten, die aber sehr kindgerecht mit Bildern und kurzen Sätzen gestaltet sind. Keine verkopften Informationen, die (wie ich finde typisch deutsch) in einem Rundumschlag den Beruf und die Einsätze möglichst politisch korrekt darzustellen versuchen und die Angst erkennen lassen, hier könnte etwas zu "militaristisch" herüber kommen.
Erfreulicherweise nichts davon.
Es ist einfach nett zu lesen, wenn da steht: "I like to wear Daddy's uniform, but the shirt sleeves are too long." oder "Soldiers work with trucks and tanks. Some jump from airplanes too!" So entspannt habe ich das bisher noch nirgendwo lesen können...
Auf die Einsätze wird u.a. so eingegangen: "When Daddy leaves I'm sad and angry. I want him to stay."
Das Heft richtet sich, würde ich meinen, an Kinder um die 2-3 Jahre. Wäre schön, wenn es in Deutschland auch so etwas geben würde. Vielleicht hat ja jemand mal eine gute Idee...
Bis dahin gibt es für "Daddy is a Soldier" von Kirsten Hallowell ein Daumen hoch!
Dienstag, 4. Oktober 2011
Tee?
Ja, bitte!
...wieder einen Teebeutel überbrüht und damit einem Tag den Kampf angesagt.
Gewonnen!
Er ist vorbei und mein Abend fängt an.
Montag, 3. Oktober 2011
Unverändert
Das Positive der Abende, an denen ich über Fernsehprogramm, Abendgestaltung und Schlafenszeit allein bestimmten kann, ist mittlerweile verflogen. Zumindest im Moment, muss ich ergänzen, denn ich hoffe, dass das auch wieder anders wird. Wären sonst ja gruselig grausam, die kommenden Monate.
Eigentlich habe ich so zu gar nichts Lust...
Es stehen so viele Dinge an, die ich erledigen könnte, müsste, wollte. Aber nicht jetzt.
Möchte mich verkriechen und Winterschlaf halten.
Aufwachen, ins Auto steigen und ihn vom Flughafen abholen.
Sonntag, 2. Oktober 2011
10%
Ich gehe davon aus, dass auch ich nicht vom "Wochenendblues" verschont bleibe und heute fing es halt an.
Der Start in den Tag war ausgesprochen unglücklich, da ich halb ausgeschlafen beim morgendlichen Tee die Beilage eines wirklich interessanten Designkatalogs griff und mich darin vertiefte.
Es war die Weihnachtsbeilage.
Die letzten Seiten konnte ich nur noch verschwommen lesen und meine zuvor mittelprächtige Laune war auf einem neuen Tiefstand angekommen.
So zog sich der gesamte Tag dahin. Zäh, übellaunig, überflüssig.
Meine eigene schlechte Laune übertrug sich auf die Kinder. Die Anhänglichkeit von Nr. 2, der immer noch etwas kränkelt, konnte ich kaum ertragen und Nr. 1 drehte frei, weil er mit mir nichts anfangen konnte. Ganz, ganz übel.
Zum Abend wurde es etwas besser, aber mein Grundstimmung ist weiter mies. Ich hoffe die Nacht bringt mir etwas Ruhe und der neue Tag bessere Laune.
Mein Soldat meinte eben: Wir haben doch schon fast 10% geschafft!
Versuchen wir das einmal positiv zu sehen!
Samstag, 1. Oktober 2011
Wo seid ihr
So heißt es in einem alten Lied...
Nun, ich habe heute am Feuer nur einen Mann vermisst!
Dennoch war es ein wunderschöner Abend am Lagerfeuer.
Nächstes Jahr - wieder mit meinem Lieblingsfeueranzünder - wird es aber nochmal so schön!