Bundeswehr war wenig los. Manchmal frage ich mich, ob das tatsächlich so war, ich einfach daran gewöhnt bin oder mit der Zeit abgebrühter geworden bin. Es gab Lehrgänge, Übungen, aber neben den Einsätzen erscheinen mir die 2, 3 Wochen schon nicht mehr erwähnenswert. Also bin ich wohl abgebrüht 😉
Die Jungs kämpfen noch immer mit jeder Abwesenheit des Papas und fragen, ob er wieder ganz weit weg muss. Besonders den Großen beschäftigt das Soldatensein und was das bedeutet. Ich mag in dieser Hinsicht keine kinderfreundlichen Verpackungen, versuche nichts zu beschönigen, aber trotz oder gerade wegen Tod und Teufel sind Soldaten seine Helden und seine Berufswahl steht fest. 😉Beängstigend. Er ist 7.
Gut, wir haben dem auch nicht wirklich etwas entgegen gesetzt und es bleibt noch genügend Zeit zur anderen Seite zu wechseln. Ich weiß nur nicht mehr, ob ich das will.
Besagter Siebenjähriger ist gerade am Kämpfen. Mit der Schule, mit dem Lesenlernen. Und ich stehe "betriebsblind" daneben und fühle mich hilflos. Grabenkämpfe um die Hausaufgaben, Versagensängste, Schulangst - ich hätte niemals gedacht, dass es meinen Knirps - im ersten Schuljahr - trifft. Erschreckend.
Der Kleine kämpft auch nach dem Einsatz weiter mit dem Kindergarten. Häufig gibt es Tage, an denen er nicht in den Wald möchte. Fast täglich weint er, wenn ich mich von ihm verabschiede und mindestens ebenso traurig ist er, wenn ich ihn mittags wieder abhole und die Kindergartenzeit vorbei ist. Erschöpfend.
Meine Arbeit macht Spaß, ich freue mich jeden Tag auf "meine Knirpse" und es macht unglaublich viel Freude zu sehen, wie gerne sie in die Schule gehen und wieviel Spaß sie am Lernen haben. Wunderbar!
Und zu Hause?
Ich freue mich jeden Tag, dass es es gibt.
Genauso wie es ist.
Beruhigend.