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Samstag, 29. Dezember 2012

Soldaten ehren

"Wer seine Soldaten ehrt, begreift den Krieg erneut als politisches Mittel."

Diesen Satz von Raoul Löbbert las ich vor ein paar Tagen hier im Netz. Er hängt in meinen Gedanken und ich kann ihn nicht vergessen.

Ich ehre unsere Soldaten. Ich ehre auch die Soldaten, die keine Stimme mehr haben und die rückblickend für die falschen Ziele gefallen sind.

Aber ich kann Krieg weder als politisches Mittel begreifen noch gutheißen. Alles schreit in mir "Nein". Vielleicht gewöhne ich mir dieses Nein einmal ab und lerne Krieg als politisches Mittel zu begreifen. Ich denke aber nicht. Und ich will es auch nicht.

Für mich ist es eine falsche Entwicklung, dass Krieg bei uns wieder zum legitimen politisches Mittel wird, für mich ist Krieg grundsätzlich falsch. Ich bin mit dem Glauben aufgewachsen, dass man sich verteidigen darf, wenn man angegriffen wird. Alles andere lehne ich auch heute noch ab - genauso wie konstruierte Angriffs- oder Verteidigungsfälle.

Ich habe den Eindruck, dass nachdem akzeptiert wurde, dass deutsche Soldaten wieder in den Krieg geschickt werden dürfen (bzw. es keinen mehr interessiert) der Ruf nach militärischen Interventionen immer öfter und lauter an uns herangetragen wird. Wird Krieg führen dadurch richtig?

Ich bin nicht naiv oder ignorant, ich weiß, dass es wirtschaftliche Interessen gibt, angeblich sogar humanitäre Gründe geben soll und dafür Kriege geführt werden. Das mag wichtig sein - ist es dadurch richtig?

Ich bin überzeugt davon, dass auch ein anderer Weg für Deutschland möglich gewesen wäre und, dass es legitim ist und gewesen wäre auch "Nein" zu sagen. Für mich sind da keine "Schuldscheine" einzulösen.

Aber ich kann trotzdem unsere Soldaten ehren, denn sie sind es nicht, die über eine militärische Intervention entscheiden. Raoul Löbbert schreibt: "Im Grund ist es einfach: Sie ziehen in den Krieg, weil wir sie schicken. Jeder von uns. "
Und jeder Einzelne von uns kann sich fragen, ob das richtig ist.

...und sollte unseren Soldaten danken, dass sie tun, was wir von ihnen verlangen.

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