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Donnerstag, 22. März 2012

Flecktarn

ist so eine Sache, wenn man mit steingrau-oliv aufgewachsen ist. Zu Beginn der Ära mit dem "Müslitarn" war der neue deutsche Feldanzug für mich doch sehr gewöhnungsbedürftig. Und das ging nicht nur mir so. Einige unserer werten Mitbürger diskutierten ernsthaft darüber, inwiefern der Tarndruck politisch korrekt sei und ob es denn sein könnte, dass die Bundeswehr eine kleingefleckte Uniform wie einige Truppenteile "damals" trüge. Das könne ja Erinnerung wecken, abfärben oder als politisches Statement gedeutet werden. Nun, diese Bedenken hatte ich nicht, aber diese Uniform war durchaus ungewohnt und wirkte seltsam militärisch.

Die ersten Truppentrageversuche gingen unbemerkt an mir vorbei. So kam der Tag, an dem mein Vater das erste Mal tarngefleckt nach Hause kam, ziemlich plötzlich und unerwartet. Ich weiß gar nicht mehr, was er von der Neuerung hielt, wir fanden es einfach nur komisch.
Aber wir gewöhnten uns daran.

Heute sind die Punkte normal und mir erscheinen Bilder von früher in oliv doch sehr weit weg. Andere, ganz andere Zeiten. Als wenn man einen DKW Munga neben einen Wolf oder Greenliner stellt.

Alles hat seine Vor- und Nachteile und ab und zu blicke ich ein wenig wehmütig zurück.
Die steingraue Feldbluse hole ich manchmal aus meinem Schrank. Durchaus modisch, tragfähig und robust. Sehr kleidsam für Rock-Konzerte, perfekt im Garten, beim Schrauben oder am Lagerfeuer. Und mittlerweile habe ich sogar eine passende Hose für mich gefunden. Für den Arbeitseinsatz in Garten und Garage. Auch schön und die werden auch weniger...
Flecktarn überlasse ich aber lieber den Profis und begnüge mich damit, regelmäßig meine Waschmaschine damit voll zu stopfen.

Und natürlich - mal abgesehen von allen möglichen militärischen Vorteilen - finde ich, dass mein Lieblingssoldat tarngefleckt großartig aussieht.






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